Römerlager in Westfalen (RW)
Diese „rote Reihe“ der Altertumskommission stellt in jedem Heft einen römischen Militärkomplex im Gebiet Westfalens genauer vor.
Die Reihe wurde im Jahr 2008 ins Leben gerufen und beinhaltet die wichtigsten rechtsrheinischen römischen Standlager. Doch ist die Römerforschung noch lange nicht abgeschlossen: So ist inzwischen bereits ein sechster Band zu dem Wachtposten auf der Sparrenberger Egge erschienen; weitere Hefte, wie z. B. zu Barkhausen und Olfen, sind in Planung (s. Karte unten).
Die Hefte können direkt bei der Altertumskommission sowohl einzeln zum Preis von € 3,50 als auch in einem preisgünstigeren Abonnement (€ 2,50/Stück) erworben werden.
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Bände der "Römerlager in Westfalen"
RW 6
6: D. Bérenger, Wachtposten auf der Sparrenberger Egge, kreisfreie Stadt Bielefeld (Münster 2011).
Zu den kleineren Fundstellen römischer Hinterlassenschaften in Westfalen gehört die halbkreisförmige Wall-Graben-Anlage auf der Sparrenberger Egge, wo Münzen und Schuhnägel römischer Sandalen von der Anwesenheit der Römer zeugen. Aufgrund der Größe des Areals und des guten Ausblicks muss hier ein Wachtposten in Form eines Turms geplant gewesen sein. Denkbar ist eine Signalkette von Wachttürmen, die in Sichtweite zueinander postiert waren, um Nachrichten und Feindbewegungen bis zu den nächstgelegenen Lagern zu übermitteln.
RW 5
5: R. Aßkamp, Haltern, Stadt Haltern am See, Kreis Recklinghausen (Münster, 2. erg. Auflage 2011).
(vergriffen)
Mehr als 110 Jahre archäologischer Ausgrabungen und Forschungen haben Haltern zu einem festen Begriff in der Fachwelt werden lassen. Die Befunde des am besten untersuchten römischen Militärkomplexes geben ein umfassendes Bild, das so vollständig – mit Marinebasis und Gräbern – an keinem anderen Ort erhalten geblieben ist. Neben einem kurzen Abriss über die langjährige Forschungsgeschichte bietet der Führer einen Überblick über die einzelnen römischen Anlagen Halterns und präsentiert zudem neueste Erkenntnisse über eine mögliche Gleichsetzung von Haltern mit dem legendären Aliso, dem einzigen in augusteischer Zeit namentlich überlieferten Militärlager östlich des Rheins.
RW 4
4: J.-S. Kühlborn, Anreppen, Stadt Delbrück, Kreis Paderborn (Münster, 2. überarb. Aufl. 2014).
Wo heute ein unscheinbarer Acker liegt, lagerten vor 2000 Jahren römische Legionen. Große Speicherbauten mit Kapazitäten, die weit über den Eigenbedarf hinausreichten, weisen auf die eigentliche Funktion des Lagers hin: Anreppen sollte den Nachschub für die weiter im Osten stehenden römischen Truppen sichern. Doch die römische Anwesenheit währte nicht lange: Nach nur zwei Jahren zogen die Truppen wieder ab. Dabei überließen die Römer dem Gegner mit Absicht nicht viel mehr als eine ausgebrannte Ruine.
RW 3
3: J.-S. Kühlborn, Oberaden, Stadt Bergkamen, Kreis Unna und Beckinghausen, Stadt Lünen, Kreis Unna (Münster, 2. Aufl. 2011).
Im Jahr 11 v. Chr. legten die Römer im heutigen Bergkamener Stadtteil Oberaden einen mit 56 ha Gesamtfläche gewaltigen Stützpunkt an. Damit handelt es sich hierbei um das größte und älteste der westfälischen Lager. Der dauerhafte Aufenthalt mehrerer Tausend Soldaten weit entfernt vom Imperium Romanum machte einen hohen Versorgungsaufwand notwendig. Dieser wurde vermutlich durch das nahegelegene Uferkastell Beckinghausen gewährleistet.
RW 2
2: W. Ebel-Zepezauer, Holsterhausen, Stadt Dorsten, Kreis Recklinghausen (Münster, 2. überarb. Aufl. 2014).
Mit etwa 160.000 m² fand in Dorsten-Holsterhausen während der Jahre 1999 bis 2006 eine der größten Flächengrabungen zur frührömischen Archäologie in Deutschland statt. Bei den Ausgrabungen wurden unter anderem Münzen und Keramik gefunden, die auf die Anwesenheit römischer Soldaten schließen lassen. Vor allem aber zeigten sich Spuren von mehreren Gräben, die auf mindestens zehn bis zwölf zeitlich aufeinander folgende Marschlager hinweisen und Platz für ein bis zwei Legionen boten.
RW 1
1: B. Rudnick, Kneblinghausen, Stadt Rüthen, Kreis Soest (Münster, 2. überarb. Aufl. 2014).
Bereits zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts wurden etwa einen Kilometer südlich von Kneblinghausen archäologische Ausgrabungen durchgeführt. Für das zehn Hektar große Heerlager wählten die Römer den Standort einer früheren germanischen Siedlung aus. Etwa 1.200 Soldaten konnten hier für kurze Zeit Unterkunft finden. Später wurde die Anlage deutlich verkleinert und die vier Zugänge nochmals verstärkt.